Kölner Kammerorchester

Joseph Haydn

Joseph Haydn:
Sinfonie e Hob.I:44 „Trauersinfonie“
Sinfonie f Hob.I:49 „La Passione“
Sinfonie fis Hob.I:45 „Abschiedssinfonie“

Kölner Kammerorchester
Helmut Müller-Brühl, Dirigent

Naxos 8.551072

Haydn-Sinfonie-44

Im gleichen Zeitraum wie Goethes "Werther" und Klingers Drama "Sturm und Drang", das einer Epoche ihren Namen gab, entdeckten die Komponisten die Moll-Tonart für den sinfonischen Bereich. Eine Reihe der damals entstandenen Instrumentalwerke von Joseph Haydn verrät eine bis dahin ungeahnte Leidenschaft und Spannung. Er suchte nach neuen Formen und Ausdrucksmöglichkeiten, wie sie die neue Bewegung forderte. Drei Charakterzüge waren für die Sinfonien wesentlich: die Verwendung des Moll als Haupttonalität, die mitreißenden, vorwärts treibenden Bewegungsimpulse in den Ecksätzen und die von schmerzlicher Resignation und ausdrucksvoller Empfindsamkeit geprägten Mittelsätze. Jeder dieser Charakterzüge tritt bei den hier vorliegenden Sinfonien exemplarisch hervor. Beispielhaft lässt sich hier dokumentieren, was Haydn in seiner Experimentierfreudigkeit alles versuchte und wagte: ungewöhnlicher formaler Aufbau, volle Orchesterbesetzung im langsamen Satz, entlegene Moll-Tonarten. Nicht zuletzt hebt sich der bald schwermütige, bald leidenschaftliche Ton, den Haydn nun in manchen Sätzen anschlägt, deutlich vom Charakter früherer Werke ab.

 

"Die Verknüpfung authentischer Spielweise mit modernen Klangvorstellungen kommt nicht nur dem Barock-Repertoire des Kölner Kammerorchesters zugute. Haydns Sturm und Drang Sinfonien wirken in dieser Interpretation mit stets schlanker, transparenter Tongebung, stimmigen Tempi und rhythmischer Präzision äußerst profiliert."

Klassik heute 09/1998